Die Rauhnächte sind eine mystische Zeit „zwischen den Jahren“, in der das alte Jahr abgeschlossen und Platz für das neue geschaffen wird.

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Warum heißen die Rauhnächte eigentlich Rauhnächte?

Der Ursprung des Begriffs Rauhnacht ist nicht eindeutig zu bestimmen: Er könnte von „rau“ herrühren, da die Winterzeit oft raues Wetter, Stürme und Schnee mit sich brachte. Ebenso findet sich in ihm „Rauch“ bzw. „Räuchern“ wieder, eine lange Tradition mit der Haus und Hof energetisch gereinigt und gesegnet wurden. Und auch das mittelhochdeutsche Wort „rûch“, das haarig oder pelzig bedeutet, könnte in den Begriff hineinspielen, da zur Zeit der Rauhnächte Dämonen ihr Unwesen treiben sollen.

Eine Zeit „zwischen den Jahren“

Der Term „zwischen den Jahren“ geht auf die Differenz zwischen dem früher geläufigen Mondkalender und dem heute genutzten gregorianischen Kalender zurück. Ein Mondmonat (Neumond bis Neumond) hat ca. 29,5 Tage, somit ergeben sich 12*29,5 = 354 Tage für ein Mondjahr. Ein Sonnenjahr hat nach unserem Kalender 365 Tage. Die Differenz aus 11 Tagen oder 12 Nächten sind eine Zeit mit großer magischer Kraft, die sich sozusagen außerhalb unserer „normalen Zeit“ befindet – eben „zwischen den Jahren“. Und das ganz wörtlich gesprochen. Diese Zeit kann uns manchmal vorkommen als gehöre sie irgendwie nicht so richtig dort hin, das alte Jahr noch nicht ganz vorüber, das neue noch nicht so richtig angefangen.

Und genau darum geht es. Es heißt in dieser Zeit seien die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt, stünden die Tore zur Anderswelt offen und wir können den Einfluss der feinstofflichen, energetischen Welt um uns herum besser wahrnehmen. Diese Zeit verbindet uns mit unseren Ahnen, Lichtwesen und geistigen Helfern, es ist traditionell die Zeit des Orakelns. Da die Schleier zur Anderswelt dünn sind, erlaubt uns das schon einen kleinen Ausblick, einen kleinen Vorgeschmack auf das Neue zu erhaschen, das da kommt.

Wann werden die Rauhnächte gefeiert?

Das Feiern der Rauhnächte hat vor allem im süddeutschen und österreichischen Raum eine lange Tradition, doch bereits die Kelten und Germanen wussten um diese besondere Zeit. Daher gibt es verschiedene Daten zu denen die Rauhnächte beginnen können. In manchen Traditionen beginnen sie schon am 13. Dezember und gehen bis zum Heiligen Abend. Andere beginnen mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Ich persönlich begehe sie, wie viele andere auch, mit Beginn der Heiligen Nacht vom 24. auf den 25. Dezember bis hin zum 4. auf den 5. Januar des neuen Jahres.

Jede Rauhnacht hat dabei ihr eigenes Thema, ihre eigene Energie und steht für einen Monat des kommenden Jahres. Der 25.12. steht für den Januar, der 26.12. für den Februar usw. bis zum 05.01. für den Dezember. Alles, was an dem jeweiligen Tag/in der jeweiligen Nacht geschieht, kann ein Zeichen für das sein, was im neuen Jahr auf uns zukommt. Daher lohnt es sich auf Besonderheiten zu achten, die uns auffallen. Hast du etwas Bestimmtes geträumt, eine außergewöhnliche Begegnung gehabt, hat sich ein alter Freund/eine alte Freundin bei dir gemeldet?

Wir können es wie ein Spiel betrachten. Während des neues Jahres schauen wir immer mal wieder zurück, was sich an dem zugehörigen Tag/in der zugehörigen Rauhnacht ereignet hat und vergleichen, ob es mit dem jeweiligen Monat zusammenhängt. Ich glaube nicht, dass alles, was passiert, unbedingt eine Bedeutung hat/haben muss. Aber es hat bereits mehr als einmal eine in der jeweiligen Rauhnacht gezogene Orakelkarte ziemlich gut zu dem gepasst, was auch tatsächlich in dem Monat geschehen ist :-)

Lass‘ die Arbeit ruh‘n …

Da die Schleier zur Anderswelt dünn sind, sollten in dieser Zeit traditionell alle Räder stillstehen (Spinnräder, Mühlen, Waschmaschinen etc.). So wird verhindert, dass wir unser Schicksal herausfordern und die Schicksalsgöttinnen beim Spinnen ihrer Fäden durcheinanderbringen oder gar verärgern. Auch sollte draußen keine (weiße) Wäsche aufgehängt werden, damit sich die umherziehenden Dämonen nicht darin verfangen und Unheil ins Haus bringen.

Zugegeben, in unserer heutigen Zeit kann es unpraktisch oder sogar unmöglich sein, dies 12 Tage lang durchzuhalten. Wir sind aber eingeladen zumindest für die Weihnachtstage und Silvester/Neujahr den Haushalt mal liegen zu lassen, uns auszuruhen und ein bisschen aufzutanken. Denn auch die Hamsterräder des Alltags können manchmal eine Pause vertragen.

Der natürliche Kreislauf des Lebens

Die Rauhnächte sind auch energetisch eine Zeit der Ruhepause und der Innenkehr. Es lohnt sich, in dieser Zeit das alte Jahr bewusst abzuschließen, bevor das neue beginnt. In unserer heutigen Zeit möchten wir am liebsten ständig etwas Neues anfangen, haben die nächste großartige Idee, richten unsere Aufmerksamkeit unermüdlich auf den Fortschritt und werden von Neuem magisch angezogen.

Dabei vergessen wir häufig, dass der natürliche Kreislauf allen Lebens immer auch eine Zeit des Vergehens und Abschließens, eine Zeit des Stillwerdens und der Regeneration vorsieht. Denn aus dieser kreativen Pause heraus entstehen oft die besten neuen Ideen. Wie können wir erwarten, dass wir etwas Neues in die Welt bringen, wenn wir mit dem Alten noch gar nicht abgeschlossen haben, wenn wir immer noch daran hängen? Erst wenn wir das Alte bewusst loslassen, schaffen wir Raum, um Neues in unser Leben einzuladen.

Wie kannst du dich auf die mystische Zeit vorbereiten?

Nutze die Zeit bis zum 24. Dezember…

um aufzuräumen und auszumisten. Lass Altes und Ausgedientes im alten Jahr zurück. Trenne dich von Dingen (oder sogar Personen), die dich nicht (mehr) erfreuen, die dir nicht helfen, dich nicht aufbauen und sich eher wie Ballast anfühlen.

um Geliehenes zurückzugeben, Schulden zu begleichen und ausstehende Rechnungen zu zahlen. Damit du frisch ins neue Jahr starten kannst, ist es ebenfalls ratsam, Ausstehendes „aufzuräumen“. So gehst du ohne (physische) Schuld ins neue Jahr, hast das alte wirklich abgeschlossen und kannst ganz neu starten.

um deine Wünsche für das neue Jahr zu formulieren. Im „Ritual der 13 Wünsche“ schreibst du vor Beginn der Rauhnächte 13 Wünsche auf Zettelchen und legst sie verdeckt/zusammengefaltet in eine Schachtel. Zu jeder Rauhnacht wird ein Zettel verbrannt (du ziehst ein Zettelchen, ohne es anzugucken und ohne zu wissen, welchen Wunsch du verbrennst) – das Universum wird sich um die Erfüllung dieser Wünsche kümmern. Am Ende der Rauhnächte bleibt so ein einziges Zettelchen übrig. Dieses schaust du dir am 6. Januar an – es enthält den Wunsch, um den du dich selbst kümmern musst.

Hast du Lust bekommen, die Rauhnächte dieses Jahr selbst zu feiern und wünschst dir dabei Begleitung?

 Hier findest du meinen Kurs “Geheimnisvolle Rauhnächte”:

Nach einer gemeinsamen Live-Zeremonie zur Einstimmung werden dir während der Rauhnächte tägliche E-Mails Anregungen für kleine Rituale und Journaling geben, bevor wir im neuen Jahr die geheimnisvolle Zeit gemeinsam abschließen.